West
Übersicht
Jenseits des Neckars standen im Mittelalter zwischen
Hefenweiler und großer Bleichinsel Heilbronns Mühlen.
Wegen der steten Hochwassergefahr wollte hier keiner auf
Dauer wohnen. Schiffsverkehr und Flößerei bildeten von
jeher wichtige Wirtschaftsfaktoren. Südwestlich der
heutigen Götzenturmbrücke befand sich bis ins
19. Jahrhundert die Lauer, der Schiffsabladeplatz, südlich
davon der öffentliche Badeplatz. Folgerichtig nannte man
die ersten befestigten Wege dort Badstraße (1852) sowie
Holzstraße (1867). Mit Heilbronns Eisenbahnanschluss
1848 und dem Bau des zweiten Bahnhofs 1871 dehnte
sich das Quartier weiter in Richtung Böckingen aus.
Entlang von Olgastraße (1877), Frankfurter Straße (1879)
sowie Achtungstraße (1881) siedelten sich mehrgeschossige
Wohnhäuser wie auch kleinere Fabriken an.
Am Ende des 19. Jahrhunderts markierten der Schlachthof
und das Dampfkraftwerk an der Badstraße die äußeren
Grenzen der „Bahnhofsvorstadt“. Nach dem Ersten
Weltkrieg wurde der Neckar zur „Reichswasserstraße“
erklärt und bis 1935 zwischen Mannheim und Heilbronn
ausgebaut. Er war nun durch Schleusen und Staustufen
gebändigt und für die Schifffahrt attraktiver. Er teilte sich
in seinen Altarm sowie in ein neues Flussbett zwischen
Paul-Metz-und Erwin-Fuchs-Brücke.
Die Luftangriffe der Alliierten legten 1944 das Quartier in
Schutt und Asche. In der Wiederaufbauzeit entstanden
entlang von Karlsruher- und Weststraße schlichte
Wohnblöcke. Das Areal zwischen West- und Theresienstraße
nutzte man für ein Schulzentrum: Der Gustav-von-
Schmoller- Schule und der Helene-Lange-Realschule von
1962 folgten 1991 die Hermann-Herzog-Schule und 2006
die Peter-Bruckmann-Schule.
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